Die Investition in eine Solaranlage mit oder ohne Batteriespeicher ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Kostenersparnis. Sie können auch ein individuelles Mobilitätskonzept ergänzen. Doch die Frage bleibt: Sollte man die Anlage privat nutzen oder über ein Gewerbe betreiben? In diesem Artikel beleuchten wir detailliert die Vor- und Nachteile beider Modelle und werfen einen Blick auf die Wirtschaftlichkeit eines Batteriespeichers.
Private Nutzung einer Solaranlage – einfach und steuerfrei
Die Vorteile der privaten Nutzung
Die private Nutzung einer Solaranlage bietet viele Vorteile, insbesondere für kleinere Anlagen bis 10 kWp. Der größte Vorteil liegt in der Steuerfreiheit: Weder die Einspeisevergütung noch der Eigenverbrauch sind einkommensteuerpflichtig. Außerdem entfällt seit Januar 2023 die Mehrwertsteuer auf Anschaffung und Installation, was die Kosten zusätzlich senkt.
Ein weiterer Vorteil ist der geringe Verwaltungsaufwand. Private Nutzer müssen keine Buchführung führen oder Umsatzsteueranmeldungen abgeben. Der Zeitaufwand beschränkt sich auf wenige Stunden pro Jahr, vor allem für die Überwachung der Anlage und gelegentliche Wartungsarbeiten.
Die Nachteile der privaten Nutzung
Ein Nachteil der privaten Nutzung ist, dass keine Vorsteuererstattung möglich ist. Das bedeutet, dass die Mehrwertsteuer auf den Kaufpreis (etwa 1.600 € bei einer 10.000-€-Anlage) nicht erstattet wird. Außerdem können private Nutzer die Kosten der Anlage nicht steuerlich abschreiben, was gewerblichen Betreibern einen finanziellen Vorteil verschafft.
Gewerbliche Nutzung einer Solaranlage – lohnt sich das?
Die Vorteile der gewerblichen Nutzung
Wenn die Solaranlage über ein Gewerbe betrieben wird, ergeben sich mehrere steuerliche Vorteile. Der wichtigste ist die Vorsteuererstattung: Die 19% Mehrwertsteuer auf die Anschaffungskosten können vom Finanzamt zurückgeholt werden. Zusätzlich können die Anschaffungskosten über 20 Jahre abgeschrieben werden, was die Steuerlast weiter senkt. Auch Betriebsausgaben wie Wartung und Versicherung lassen sich steuerlich absetzen.
Die Nachteile der gewerblichen Nutzung
Mit der gewerblichen Nutzung kommt ein erhöhter Verwaltungsaufwand: Buchführung, Umsatzsteuer-Voranmeldungen und Steuererklärungen kosten Zeit und möglicherweise Geld, wenn ein Steuerberater eingeschaltet wird. Zudem sind Einnahmen aus der Einspeisevergütung sowie der Eigenverbrauch steuerpflichtig. Je nach Steuersatz reduziert das die tatsächlichen Ersparnisse.
Wirtschaftlichkeit: Solaranlage und Batterie im Vergleich
Zeitaufwand und Kosten
Rendite durch Aktienmarkt-Investition
Würde man die Investitionssumme (z. B. 8.000 € für einen Speicher) mit einer Rendite von 8% am Aktienmarkt anlegen, hätte man nach 15 Jahren ein Endkapital von über 25.000 €. Im Vergleich dazu spart ein Batteriespeicher in derselben Zeit nur etwa 3.750 € an Stromkosten ein.
Fazit: Was lohnt sich?
Solaranlage: Privat oder gewerblich?
Für Anlagen bis 10 kWp ist die private Nutzung in den meisten Fällen die beste Wahl. Die Steuerfreiheit und der geringe Verwaltungsaufwand machen sie ideal für Privathaushalte. Ideal wäre hier auch ein Carport mit Solarpanels. Eine gewerbliche Nutzung lohnt sich vor allem für größere Anlagen oder wenn du ohnehin ein Gewerbe betreibst.
Batteriespeicher: Ja oder nein?
Ein Batteriespeicher ist aktuell wirtschaftlich nur in Ausnahmefällen sinnvoll, beispielsweise wenn Förderungen verfügbar sind oder der Eigenverbrauch extrem hoch ist. Andernfalls ist das Geld besser in den Aktienmarkt investiert, wo es langfristig deutlich höhere Renditen erzielen kann.
